Großtrappenschutz

Zum Erhalt des letzten Großtrappenvorkommens in Sachsen-Anhalt koordiniert der Förderverein Großtrappenschutz e.V. seit 2009 ein Schutzprojekt im Fiener Bruch. Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) ermöglichen es dem Förderverein, im Rahmen des Projektes zielgerichtete Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung und Bestandsvergrößerung umzusetzen. Grundlegende Schutzarbeiten wurden bereits zuvor im Rahmen eines Life-Projektes der EU durch die anhaltinische Naturschutzbehörde durchgeführt. Der Summe dieser Maßnahmen ist es zu verdanken, dass sich in einigen Bereichen des Fiener Bruchs die Lebensraumbedingungen für die Großtrappen deutlich verbessert haben. Während der Trappenbestand in Sachsen-Anhalt um 2004 nur noch aus drei Hennen bestand, hat er sich bis heute auf über 40 Individuen erhöht (Februar 2013); das entspricht fast einem Drittel des bundesweiten Vorkommens.

Trappenhahn Vollbaltz

(Berlin, 16. Oktober 2015) Der Föderverein Großtrappenschutz e.V. betreibt seit etwa 25 Jahren Großtrappenschutz in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In den drei Siedlungsgebieten Havelländisches Luch, Belziger Landschaftswiesen und Fiener Bruch werden die seltenen Vögel von Hand aufgezogen und mithilfe spezieller Volieren ausgewildert. Im Jahr 1940 lebten noch 4100 Großtrappen in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Heute gibt es die Großtrappe mit knapp 200 Exemplaren nur noch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Um den Bestand zu unterstützen, werden jährlich Jungtrappen aus der künstlichen Aufzucht ausgewildert.

Adler

Das europäische Vogelschutzgebiet Fiener Bruch und dessen Umland sind Lebensraum des letzten Großtrappen-Vorkommens in Sachsen-Anhalt. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts zogen ab Ende März die Jäger zur Pirsch auf den balzenden Großtrappenhahn. Heute wäre das undenkbar, denn das bis zu 16 Kilogramm schwere Flugwild zählt zu den am stärksten gefährdeten Arten Deutschlands. In Sachsen-Anhalt war die Trappe um die Jahrtausendwende kurz davor gänzlich zu verschwinden. Nur durch intensive Schutzbemühungen konnte sich der Großtrappenbestand im Fiener Bruch bis heute wieder auf rund 30 Individuen vergrößern. Deutschlandweit zählt der Großtrappen-Bestand im Jahr 2013 wieder knapp 140 Tiere.