Austellung „Schloss Ballenstedt“ – Drohnenflugvideo
Das Schloss Ballenstedt, eine barocke Dreiflügelanlage stammt größtenteils aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Unter anderem befindet sich in der ehemaligen Klosterkirche die Grablege des Markgrafen Albrecht des Bären, dem berühmten Askanier des Mittelalters. Im Nordflügel des Schlosses ist die Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ untergebracht.
Präparator Töns Köbe
Dioramen, in denen seine Präparationen „eingepasst“ werden und die als Gesamtkunstwerk einen Einblick in die Realität, in das tatsächliche Leben erlauben, lassen das Herz von Töns Köbe schneller schlagen. Hier fühlt er sich in seinem Element und hier kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Der Mann aus dem Südharz, der in Breitungen wohnt und dort seine Werkstatt hat, erinnert sich auch deshalb gern an die Aufträge für die Ausstellung im Ballenstedter Schloss zurück. Die Stunden für diese Arbeiten hat er nie gezählt. Warum auch? „Ich habe mich dabei einfach verwirklicht und es war eine sehr schöne Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Zumal ich auch meine Ideen einbringen konnte und diese dankbar aufgegriffen wurden“, erinnert sich der Präparator, der selbst schon zig Jahre als Jäger unterwegs ist und sich sein Handwerk autodidaktisch angeeignet hat. Schon als Kind und Jugendlicher war der Südharzer ständig in Feld und Flur unterwegs. Ließ kaum eine Gelegenheit aus, um sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit einem befreundeten Falkner wurde zu DDR-Zeiten mit Formalin und Borax experimentiert und gebastelt – mit zunächst mäßigen Erfolg. „Die ersten Sachen waren einfach gruselig und nicht vorzeigbar“, so Töns Köbe.
Wie viele Menschen in Ostdeutschland war der Südharzer dann nach der Wende von Arbeitslosigkeit betroffen und stand an einem Scheideweg. In seinem beruflichen Metier, der Landwirtschaft, gab es für ihn keine Perspektiven. Lange hat er darüber nachgedacht, wie es weitergehen könnte und ist letztendlich zu dem Schluss gekommen, das zu machen, was ihm wirklich Spaß macht: das Präparieren. Die Nachfrage war groß, das Können und Wissen mittlerweile schon ausgeprägt, aber noch lange nicht perfekt. Eine „echte“ Ausbildung zum Präparator wurde zu dieser Zeit nicht mehr angeboten. „Ich musste am Kunden lernen, hatte Aufträge ohne Ende und viele Jahre gingen ins Land, bevor ich die Routine und die Erfahrungen hatte, um Arbeiten abzuliefern, mit denen auch ich zufrieden war“, erinnert sich Töns Köbe. In dieser Phase war er auch zutiefst dankbar dafür, dass die Auftraggeber viel Vertrauen zu ihn hatten und ihn einfach „machen“ ließen. Die beruflichen Evolutionsstufen waren schnell erklommen. Unter anderem konnte Töns Köbe bei einem Farmer in Südafrika in dessen Werkstätten während eines Urlaubes mitarbeiten oder bei anderen Kollegen über die Schulter schauen. „Du lernst nie aus, denn kein Präparat gleicht einem anderen. Aber mit jedem Tier entwickelst du dich weiter, sammelst Erfahrungen und verbesserst dein handwerkliches Können“.
Wenn es um die Arbeit als solches geht, gerät der Südharzer einfach ins Schwärmen. So seien die Augenpartien das Wichtigste. Sie müssten im Einklang mit Äser und Windfang stehen. Bei kurzhaarigen Präparaten käme es unter anderem darauf an, so zu arbeiten, dass die deutlich sichtbaren Muskeln ihre Pracht entfalten können. „Eine Herausforderung“, weiß Töns Köbe, der auch Vögel und Fische in die Kategorie „hohe Kunst“ einordnet. Als Mt. Everest der Präparation sieht Töns Köbe kleine Vögel an. Das filigrane Federkleid oder der kleine Körper bedürfen nicht nur einer ruhigen Hand, sondern auch viel Fachkenntnis. Letztendlich ist ein Modellieren, das Erschaffen einer Skulptur oder einfach ein Zusammenspiel zwischen dem Präparat, dem Wissen um den Lebensraum und die Lebensweise der Tiere, um ein Werk vollendet abzuschließen. Die Kunden verbinden mit dem Präparat immer Emotionen und Gefühle, die sich in dem fertigen Stück widerspiegeln sollen. Aber bei aller handwerklicher und künstlerischer Präzision, am Ende ist es fast unmöglich, das Tier so darzustellen, zumindest bei Haustieren, wie es bei den Auftraggebern in Erinnerung geblieben ist. „Wenn es gelingt, alle die Arbeit beeinflussenden Faktoren annähernd zueinander zu bringen, hat man einen guten Job gemacht“, so der Breitunger.
Video Präparation
Fotogalerie Präparation
Holger Piegert am Muffelwild
Die Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ im Schloss Ballenstedt widmet sich umfangreich dem Muffelwild, welches Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgreich im Anhaltnischen Harz angesiedelt wurde. Dr. Holger Piegert, Kreisjägermeister Landkreis Harz und anerkannter Muffelwildexperte, erklärt die historischen Abläufe und geht auf die Auswirkungen der Wiederansiedlung von Luchs und Wolf auf die heimische Tierwelt ein.
Video Muffelwild Großrudel
In der Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ im Schloss Ballenstedt kann auch ein Video von einem sogenannten „Angstrudel“ beim Muffelwild zu sehen. In der Ausstellung wird erklärt, wie es zu solch einem Großrudel kommt.
Peter Kaschner, Forstgeschichte
In der Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ im Schloss Ballenstedt bietet umfangreiche Informationen zur Forstgeschichte in der Region. Der ehemalige Leiter des Forstbetriebes Ostharz Peter Kaschner erklärt, wie die Waldbewirtschaftung sich entwickelte und welche Veränderungen es in Zukunft geben wird.
Video drei Herren
Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ im Schloss Ballenstedt: Karl-Friedrich Kaufmann (v. li.), Prof. Dr. Helmut Kleinhempel, beide Jägerschaft Quedlinburg, und Bernd Tiedecken, Vorsitzender des Schlossvereines Ballenstedt, informieren über die Anfänge und die Entwicklungsphasen der Ausstellung.
Familienspaß
Auch den jüngsten Besuchern der Ausstellung „Der anhaltische Harzwald im Wandel der Zeiten – Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz“ im Schloss Ballenstedt wird einiges geboten. Was alles möglich ist, wissen Jörg Matthies, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt, und Alexander Schröder, Vorsitzender des Hegeringes Ballenstedt in der Jägerschaft Quedlinburg.














































