

Der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt e.V. untersucht in einem mehrjähriges Forschungsprojekt die Prädation des Niederwildes. In Kooperation mit dem Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde soll u.a. der Einfluss der neuen Beutegreifer Waschbär, Marderhund und Mink auf heimisches Niederwild und Feldvögel untersucht werden. Ziel des Projektes ist es Handlungsempfehlungen zum Erhalt eines artenreichen Niederwildbestandes zu erarbeiten. Dafür werden zeitgleich in drei Projektregionen Sachsen-Anhalt Untersuchungen angestellt, die bis Ende 2015 Aufschluss über die Hintergründe des seit Jahren rückläufigen Niederwildbesatzes geben sollen.
Die Trappe ist der größte flugfähige Vogel Europas und stark bedroht. Über 120 Lebendfangfallen im Fiener Bruch sorgen dafür das diese imposanten Vögel überleben können. Dorothee März vom Förderverein Großtrappenschutz e.V.: “Bei der Fangjagd hilft nicht kleckern, sondern klotzen. Im Jagdjahr 2013/2014 konnten 272 Stück Raubwild entnommen werden, davon 41% Waschbären und 27 % Füchse. Großtrappenschutz ist Schutz der Artenvielfalt. Sogar die Sumpfohreule profitiert davon.“
Seit 2 Jahren fördert der LJV Sachsen-Anhalt aus Mitteln der Jagdabgabe das mehrjährigen Projekt Netzwerk Niederwild. Im Rahmen des Projektes lädt der Verband einmal jährlich die Projektpartner und interessierte Jägerinnen und Jäger zum Niederwildtag ein, um sich mit Experten über Mittel und Möglichkeiten der Niederwildhege auszutauschen. In diesem Jahr zog es die Gäste des LJV in die südliche Altmark, genauer in die Milde-Niederung in das Niederwildreferenzrevier Schenkenhorst. Zahlreiche von Baumreihen gesäumte Gräben und vor allem die Milde prägen das Revier. Regional ist es dafür bekannt, dass seine Revierinhaber fleißige Raubwildjäger sind. Auch die Falkner des VDF zieht es einmal im Jahr nach Zichtau, um am Rande Ihrer Jahrestagung zu beizen. Geleitet wird das Referenzrevier von den drei Brüdern, Kurt, Berthold und Otto Volber.
Im September 2012 fiel der Startschuss für das LJV Projekt „Netzwerk Niederwild“. Einen aktuellen Zwischenstand gab der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt auf dem Niederwildtag in Wellen. Rund 60 interessierte Jäger und Fachleute versammelten sich am 19. September im Bürgerhaus Wellen, um einen Einblick in das Niederwildreferenzrevier und in das Projekt Netzwerk Niederwild zu bekommen. Darunter regionale Revierinhaber, Landwirte, Vertreter der Jagdgenossenschaften, Behörden und der Gemeinde.