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ASP-Monitoring in Sachsen-Anhalt – Eine Bilanz für 2020

Informationen des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt zur ASP

Formulare und Hinweise zur Hygiene & ASP-Früherkennung

 

 

DJV informiert zum ASP-Geschehen in Deutschland

Aktuelle News hier!

 

 

Das Landesamt für Verbraucherschutz gibt einen Überblick über das ASP-Monitoring der letzten Jahre im Land. Es gilt nun regionale Untersuchungslücken zu schließen!

Mit Blick auf das Seuchengeschehen war im Jahr 2020 die Afrikanische Schweinepest (ASP) von vorrangiger Brisanz. Nachdem sich die Seuche im Jahresverlauf 2019 auf polnischer Seite bis auf 40 km der deutschen Grenze genähert hatte, wurden ab Herbst 2020 zahlreiche Fälle bei Wildschweinen auch in Deutschland in den Grenzregionen von Brandenburg und Sachsen nachgewiesen.

Um die Seuche im Falle eines Ausbruchs schnell einzudämmen und möglichst wieder auszulöschen, ist die gezielte Früherkennung unabdingbar. Infolge der nahezu 100%igen Sterblichkeit unter infizierten Schweinen ist es sinnvoll, die Früherkennung auf tote und erkrankte Tiere zu fokussieren. Bei Schwarzwild wird daher bereits seit Februar 2018 die Beprobung auffälliger Wildschweine durch Jäger mit 50,- € vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie gefördert. Im gesamten Jahr 2019 wurden dazu Proben von insgesamt 205 als „auffällig“ geltenden Wildschweinen auf ASP untersucht. 98 Proben stammten von Unfallwild, 75 Proben von Fallwild und in 32 Fällen wurden Proben krank erlegter Wildschweine untersucht. Das ASP-Virus konnte dabei in keiner dieser Proben nachgewiesen werden.

Im Vergleich zum Jahr 2018 wurden ein Drittel weniger Proben eingeschickt. Aufgrund der zunehmenden Bedrohungslage durch die Afrikanischen Schweinepest rief der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt die Jägerinnen und Jäger des Landes 2020 zu mehr Probeeinsendungen auf. Es gilt nun regionale Untersuchungslücken zu schließen, um ein flächendeckendes ASP-Monitoring zu gewährleisten.

 

Abschließender Stand des ASP-Monitorings 2020 bei Schwarzwild in Sachsen-Anhalt

Im Rahmen des Monitorings auf Afrikanische Schweinepest (ASP) in Sachsen-Anhalt wurden im Landesamt für Verbraucherschutz nach Eingang und Untersuchung aller im Jahr 2020 entnommenen Proben insgesamt 364 Wildschweine auf das ASP-Virus untersucht (s. Grafik). Davon waren:

  • 146 Fallwild (40,1%)
  • 36 krank erlegte Tiere (9,9%)
  • 182 Unfallwild (50%)

Die Probeneinsendungen erhöhten sich 2020 um rund 75% im Vergleich zu 2019. Das ASP-Virus wurde in keiner Probe nachgewiesen.

Entwicklung der Untersuchungszahlen zum Nachweis des ASP-Virus in Sachsen-Anhalt

Parallel zur Gesamtzahl der untersuchten Proben stieg auch die Zahl der Einsendungen mit Prämienanspruch (private Jagdausübungsberechtigte als Probenehmer, Proben von toten oder erkrankten Tieren). Der Anstieg war nach dem Auftreten der ASP in Brandenburg und Sachsen ab dem Spätsommer besonders markant (Abbildung 2). Im Dezember 2020 ging die Anzahl der prämienberechtigten Einsendungen wieder zurück, lag aber immer noch deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Als Ursache für den Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten kommen möglicherweise die Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie und die Feiertage zum Jahresende in Betracht.

Zur Früherkennung eines ASP-Eintrags in die Schwarzwildpopulation Sachsen-Anhalts ist die weitere Einsendung dieser Proben auffälliger Tiere jedoch dringend nötig! Eine Prämie für eingesandte Blut- oder Tupferproben von derartigen Tieren wird weiterhin an die Jägerinnen und Jäger ausgezahlt. Voraussetzungen für die Prämienzahlung sind ein vollständig ausgefüllter und unterschriebener Untersuchungsantrag mit einer untersuchungsfähigen Probe von Fallwild/Unfallwild/krank erlegtem Schwarzwild oder von einem erlegten Wildschwein mit Organveränderungen. Darüber hinaus sind auch von gesund erlegten Wildschweinen nach wie vor Blutproben zur Untersuchung auf die Klassische Schweinepest (KSP), die Aujeszkysche Krankheit (AK) und die Brucellose im Rahmen des Wildschweinemonitorings erforderlich.

Zusammengefasste Ergebnisse dieser Untersuchungen sind als Übersicht auf der Homepage des LAV einsehbar (https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/veterinaermedizin/wildtiere/).

 

Autoren: K. Albrecht, W. Gaede