Letzte Beiträge

DJV und LJV informieren über aktuelle ASP-Situation

Foto: M. Renčoa/pixabay
logo_lav

Mehr zum Thema Afikanische Schweinepest finden sie auf der

Seite des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt.

Der Deutsche Jagdverband und der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt informieren über die aktuelle Situation der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und Polen.

ASP-Lage in Brandenburg und Sachsen
Seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland, im September 2020, wurden 1.314 Fälle in der Schwarzwildpopulation gemeldet. Betroffen sind bislang die Bundesländer Brandenburg, mit 80% der gemeldeten ASP-Fälle und Sachsen mit 20%. 1061 Fälle traten bislang in Brandenburg auf, besonders betroffen der Landkreis Oder Spree (584 ASP-Befunde) und Landkreis Märkisch Oderland (259 ASP-Befunde). Weitere ASP-Fälle wurden in den Kreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Stadt Frankfurt bestätigt.

In Sachsen wurde Ende Oktober 2020 im Landkreis Görlitz erstmalig ein Wildschwein erlegt, welches mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert war. Seitdem wurden weitere 252 infizierte Wildschweine im östlichen Teil der Oberlausitz aufgefunden.

Der Landeskrisenstab zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg hat unterdessen die Einrichtung eines  ASP-Schutzkorridors entlang Oder und Neiße beschlossen, um ein weiteres Einwandern von infizierten Wildschweinen aus Polen zu verhindern. Durch die Errichtung eines zweiten Zauns soll ein Schutzstreifen von mindestens 500 Meter Breite geschaffen werden, um dort den Schwarzwildbestand mithilfe der Bundeswehr und Jägerschaft auf möglichst Null zu reduzieren.

ASP-Situation in Polen
Auf polnischer Seite wurden im Jahr 2020 mehr als 4.000 ASP-Fälle bestätigt. In diesem Jahr wurden bisher 2.798 Fälle gemeldet. Vor allem an der Grenze zu Deutschland häufen sich die Funde von infiziertem Fallwild.

Bilaterale Gespräche des Bundes mit Polen zur Etablierung einer wirksamen Barriere direkt an der Grenze gemeinsam mit Polen haben zu keinem Erfolg geführt, wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) berichtet.

Die ASP hat sich im Verlauf des Jahres 2021 in den an Brandenburg angrenzenden Gebieten weiter ausgebreitet. Insbesondere die Ausbreitung der ASP in nördliche Richtung ist besorgniserregend. Von einem bestätigten Fall im polnischen Verwaltungsbezirk Westpommern sind noch etwa 35 Kilometer Luftlinie zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Das Seuchengeschehen in Westpolen wird derzeit vom Landeskrisenstab in Brandenburg als hoch dynamisch eingeschätzt. Mit einer wirksamen Eindämmung des ASP-Seuchengeschehens in Polen und einer Reduzierung des hohen Infektionsdrucks an der deutsch-polnischen Grenze rechnet der Krisenstab derzeit nicht .

 

ASP-Prävention in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt setzt man währenddessen auf Prävention und Seuchenfrüherkennung. So zahlt das Land seit Anfang des Jahres an die Jägerinnen und Jäger 65€ Erlegungsprämie als Anreiz zur Schwarzwildreduktion und seit 2018 50€ für das Auffinden und Beproben von toten Wildschweinen. Seit 2019 informiert das Land zudem gemeinsam mit dem Landesjagdverband verstärkt über die Hygieneregeln für die Schwarzwildjagd und Maßnahmen bei ASP-Verdachtsfällen. Um die Schwarzwildbejagung im Land zu erleichtern, wurde die Anlage von Bejagungsschneisen in der Agrarförderung etwas erleichtert und mit der Einführung des Paragraphen 35 im Landesjagdgesetz, eine Mitwirkungspflicht zur Verhinderung von Wildschäden eingeführt. Im Landesforst wird durch die Befreiung von Standgeld bei Bewegungsjagden sowie die kostenfreie Abgabe von Frischlingen und Überläufern bei Einzeljagden ohne Gewichtsbeschränkung die Schwarzwildjagd zur ASP-Prävention befördert. Durch Änderungen im Waffengesetz im September 2020, dürfen in Sachsen-Anhalt nun auch Aufsatz- und Vorsatzgeräte in Verbindung mit der Waffe zur nächtlichen Schwarzwildreduktion genutzt werden.

Zur Seuchenbekämpfung stehen mittlerweile über 50 Kilometer elektrischer Wildschutzzaun und 30 mobile Container zur Kadaverzwischenlagerung zur Verfügung. Wie man die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen weiter verbessern kann, wird Gegenstand im 5. Fachgespräch der ASP-Sachverständigengruppe am 30.06.2021, an der auch der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt teilnehmen wird.

Weitere Quelle: Pressemitteilung 359/2021 MSGIV