Bericht Jahreshauptversammlung

In seinem Bericht erklärte der Vorsitzende Detlef Valtink, dass das vergangene Jahr jagdpolitisch einiges zu bieten hatte. Rückblickend erinnerte er an die Entwicklung in anderen Bundesländern, in denen jagdliche Methoden gesetzlich verankert werden sollten, die jenseits von Tierschutz und Weidgerechtigkeit angesiedelt sind. In Sachsen-Anhalt scheint man zum Glück sich auf die Erfahrungen der Jägerschaft verlassen zu wollen. Die Zahlung der „Pürzelprämie“ wird weiter stattfinden. Die vor wenigen Tagen angekündigten Einschränkungen bei der Mittelvergabe wurden schnell wieder zurückgenommen.

Aufgrund vieler Fragen zur sicheren Aufbewahrung des Schlüssels für einen Waffenschrank wurde versucht mit ausführlichen Informationen und Rechtsansichten das Thema für die Mitglieder der  Jägerschaft aufzuarbeiten. Ein Dankeschön dafür an Patrick Plättner. Die Waffenbehörde des Landkreises beantwortete dazu Fragen und erteilte Hinweise. Dies deckte sich zu nahezu einhundertprozentig mit dem Wissen, welches wir in der Jägerschaft vermittelt haben. Die Sammelbestellung preisgünstigerer Waffenschrankangebote kam aufgrund einer sehr geringen Resonanz nicht zustande. Weiter berichtete der Vorsitzende, dass der Vorstoß der CDU-Landesfraktion, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, von Seiten der Jägerschaft ausdrücklich unterstützt wird. Auch die Meldung nach Berlin bzw. Brüssel, das Erreichen eines günstigen Erhaltungszustands der Wolfspopulation in Sachsen-Anhalt betreffend, findet den Beifall der Jägerschaft. Der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt ist zudem einen Schritt weiter als die meisten anderen Landesjagdverbände und legte Regierung und Verwaltung einen umfassenden Vorschlag zur Verbesserung des Landesjagdgesetzes Sachsen-Anhalt vor.

Ein Treffen der Jägerschaften mit Muffelwildbeständen im Einzugsbereich des Harzes machte mehr als deutlich, wie groß die Bedrohung des Muffelwildes durch Luchs und Wolf ist. Im „Ballenstedter Ruf“ wurden konkrete Forderungen an die Politik fixiert, welche Lösungsansätze für die Wolfsproblematik unterbreiten. Solange die Politik die Bejagung von Wolf und Luchs nicht möglich macht, sieht es für das Muffelwild in unserer Region schlecht aus. Es gibt zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Holger Piegert und Thomas Gärtner nimmt das Muffelwild-Projekt in Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Neinstedt in der Mönchemühle Blankenburg immer mehr Formen an. Ein herzliches Dankeschön an die Nachbarjägerschaften, die dieses Projekt auch finanziell mit unterstützen. In den nächsten Wochen werden die Vorbereitungen abgeschlossen sein und es können die Wildfänge umgesetzt werden. Ziel bleibt es, in dem ca. 15.000 bis 17.000 Quadratmeter großen Gatter nicht nur Menschen mit sozial-emotionalen Beeinträchtigungen tagesstrukturierte Angebote zu unterbreiten, sondern auch einen Genpool zu schaffen, der es in einigen Jahren eventuell ermöglicht, Muffelwild wieder in die freie Wildbahn zu bringen. Ob das ein Traumschloss bleibt, weiß man nicht. Aber es soll vermieden werden, dass eines Tages die Frage aufkommt: „Warum haben wir diese Chance nicht genutzt?“

Weiter wies Valtink auf das im letzten Jahr viel diskutierten Thema der „Wilderei“ in der Region hin. So konnte die Jägerschaft Quedlinburg Andrè Berndt vom Polizeirevier Harz dafür gewinnen, Einblicke in seine Arbeit als Ermittler zu geben. Zudem gab es von ihm wertvolle Verhaltensweisen, sollte man im Revier auf Wilderei-Delikte stoßen. Die Gerichtsverhandlungen im aktuellen Fall finden am 03.06. (9:00 Uhr), 07.06. sowie 14.06. am Amtsgericht in Halberstadt statt. Es wäre wünschenswert, wenn Jägerinnen und Jäger dort verstärkt Präsenz zeigen würden.

Nicht ohne Stolz konnte Detlef Valtink berichten, dass es wieder einen Jungjägerlehrgang mit 21 Teilnehmern gibt. Ein großes Dankeschön ging an die Ausbilder, die mit viel Elan den Jagdeleven das Rüstzeug an die Hand geben, um die anstehenden Prüfungen erfolgreich absolvieren zu können. Die bisher gewonnenen Eindrücke von den Lehrgangsteilnehmern lassen berechtigte Hoffnungen aufkommen, dass sie die Aufgabe meistern werden. Mittlerweile gibt es schon erste Anmeldungen, so dass sicherlich im Herbst ein neuer Kurs ausgerichtet werden kann.

Leider, so Valtink, mussten zwei sehr verdienstvolle Hegeringleiter aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen die Hegeringleitung aufgeben. Jedoch konnte Axel Schmidt für Matthias Stüwe als neuer Hegeringleiter für Quedlinburg begrüßt werden. Auch für den Hegering Thale gibt es mittlerweile einen Kandidaten. Hier soll dann im Mai über die Nachfolge von Lutz Meyer entschieden werden.

Die Falkner haben Zuwachs von Janine Moess nach absolvierter Prüfung erhalten und konnten gemeinsam mit Eckardt Karthäuser künstliche Nisthilfen für Sperlingskäuze bauen und anbringen, welche bereits bebrütet werden.

Genauso eine Erfolgsgeschichte ist die Gründung des Nachsucheringes Harz, mit denen die Hundeführer der Jägerschaft einen weiteren qualitativen Schritt nach vorne getan haben. Das gilt auch für die Hundeführer, die erfolgreich ihre Brauchbarkeitsprüfungen bestanden haben. Wobei sich Obmann Christoph Lins anerkennend über die hohe Qualität der Ausbildung äußerte. Um hier hilfreich zur Seite zu stehen, wurde ein Anschuss-Seminar organsiert, welches einen nicht erwarteten Zuspruch hatte. Über 60 Teilnehmer aus der Region hatten sich angemeldet und lobten den Vortrag von Michael Völker.

Weiterhin ist zum Bau von Windrädern in der Region Harzgerode noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Dennoch sollten die vorhandene Zeit und die bestehenden Bedenken genutzt werden. Die Gespräche mit Landrat Thomas Balcerowski und Harzgerodes Bürgermeister Marcus Weise waren offen und respektvoll. Die Jägerschaft Quedlinburg wird sich beim Thema Windräder nicht von anderen Initiativen beeinflussen lassen, sondern weiterhin ihren eigenen Weg gehen.“

Den Jägerinnen und Jägern, die aktiv die Bauernproteste in der Region und im Land unterstützt haben, gilt ein großer Dank. Die Jägerschaft Quedlinburg steht solidarisch an der Seite der Land- und Forstwirte und wird auch weiterhin Flagge zeigen, wenn es darum geht, gegen eine unsinnige Agrar- und Umweltpolitik Zeichen zu setzen.

 

Am 23. März nahmen Mitglieder der Jägerschaft Quedlinburg und viele Freiwillige an einer Baumpflanzaktion teil. In Zusammenarbeit mit dem Landesforstbetrieb Ostharz, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und den Edeka-Märkten Heiko Grunert in Aschersleben und Bernburg wurden etwa 2.000 Bäume unter fachmännischer Anleitung gepflanzt. Auch in Hedersleben wurden rund 450 Bäume und Sträucher von den Mitgliedern der Jagdgenossenschaft entlang eines Weges in Richtung Hakel gepflanzt. Die Mitglieder beteiligten sich außerdem tatkräftig an zahlreichen Müllsammelaktionen in der Region. Die Jägerschaft ist stolz darauf, ihre Verpflichtung zum angewandten und praktischen Naturschutz immer wieder zu erfüllen.

Damit die Menschen in der Region an unserem Vereinsleben teilhaben können, wird viel Kraft und Zeit in die Öffentlichkeitsarbeit gesteckt. Tanja Stüber und Alexander Schröder sind dafür die treibenden und verantwortlichen Kräfte und leisten einen großartigen Job. Bei zwei Wettbewerben von Frankonia konnten Preise abgeräumt werden, die in das Bienenprojekt in Ballenstedt fließen werden. Vorbereitet wird derzeit eine Bewerbung für den DJV-Preis „Online-Kommunikation 2024“. Die Hoffnung ist groß, dort den mit 5.000 Euro dotierten Spitzenplatz zu belegen.

Im Berichtszeitraum wurden in der Region den Mitgliedern der Jägerschaft zahlreiche Angebote unterbreitet. Eine kurze Auflistung: Unterstützung beim Naturschutztag des Harzklub-Zweigvereins in Friedrichsbrunn, Podcast mit dem Wolterstorff-Gymnasium Ballenstedt, Rotwildwanderung und ein Skatturnier. Auch der Jägerstammtisch in Allrode, die Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg sowie der kürzlich ausgewertete Fotowettbewerb und die zahlreichen Aktionen in Kindergärten, Horten und Schulen sind auf das Engagement hoch motivierter Jägerinnen und Jäger zurückzuführen. Ein großes Dankeschön ihnen allen, denn sie tragen maßgeblich dazu bei, dass eine enorme Strahlkraft entsteht.

Einen großartigen Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt in Ballenstedt haben die Mitglieder des Hegeringes Ballenstedt hingelegt. Der Stand war mit Abstand der Beste auf dem ganzen Markt. Und wie Alexander Schröder bereits angekündigt hat, wird es eine Fortsetzung geben. Auch die Hubertusmesse in Allrode war ein Genuss, und wir sind überzeugt, dass die diesjährige Hubertusmesse dieser in nichts nachstehen wird. Erstmals werden wir unseren Schutzpatron in der altehrwürdigen Stiftskirche in Gernrode ehren. Der MDR hat bereits sein Interesse und sein Kommen angekündigt.

Allerdings müssen wir auch zugeben, dass nicht alles so funktioniert hat, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Angebot einer Busreise zur Jagdmesse nach Dortmund stieß auf wenig Interesse und konnte daher nicht aufrechterhalten werden.

Die Zackelschau am 1. Mai im Forsthaus Uhlenstein sowie die Harzmeisterschaft im Büchsenschießen am 27. April in Wegeleben und der Harzer Jagdpokal am 4. Mai in Ballenstedt stehen bevor. Bei diesen Wettkämpfen geht es nicht nur um Höchstleistungen, sondern vor allem um den Spaß am jagdlichen Schießen.

Abgesehen von den politischen Vorgaben, auf die wir keinen Einfluss haben, möchten wir uns im kommenden Jahr auf zwei Themen konzentrieren: den Bau von Windkraftanlagen in der Region und die Frage, ob die bestätigten Nachsuchen-Hundeführer für ihren persönlichen Aufwand auch noch im Landkreis Harz zur Kasse gebeten werden sollten.

 

Ehrungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung:

Ehrennadel des DJV in Bronze:    Lutz Meyer

Ehrennadel des LJV in Bronze:     Sarah Ehrich, Herbert Polifka

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